David Carradine in Kill Bill

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David Carradine in Kill Bill

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Charles
pipe-hittin' nigger
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Beitrag#1  28.04.04 - 16:04  David Carradine in Kill Bill Antworten mit Zitat



"Ich könnte ein Killer sein"

Mit "Kill Bill Vol. 2" holt Quentin Tarantino die Siebziger-Jahre-Ikone David Carradine aus der Versenkung. Im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE erzählt der 67-jährige "Kung-Fu"-Darsteller von den autobiografischen Bezügen seiner Rolle, seiner geistigen Verwandtschaft zu Batman und seiner Bewunderung für Curd Jürgens.

SPIEGEL ONLINE: Mister Carradine, in "Kill Bill Vol. 2" halten Sie einen langen Monolog über Superman und Batman. Was haben Sie mit den beiden Superhelden gemeinsam?

David Carradine: Superman ist nicht mein Fall. Ich habe nicht solche Fähigkeiten wie er, außerdem hat er zu sehr ein Weichei-Image. Ich bin eher wie Batman. Er ist ein durchtrainierter Typ, intelligent, besitzt viele technische Spielzeuge und hat viel drauf. Er versteckt sich nicht hinter der Maske eines Losers wie Superman, sondern ist ein wohlhabender Mann der Gesellschaft.

SPIEGEL ONLINE: Warum haben wir von Ihren Batman-Fähigkeiten zuletzt so wenig im Kino gesehen?

Carradine: Weil ich ein geheimer Batman war. Meine Filme waren ein Geheimnis. Meine letzte großen Hollywoodproduktion, "Ein Vogel auf dem Drahtseil", habe ich 1991 gedreht. Aber ich habe die ganze Zeit gearbeitet.

SPIEGEL ONLINE: In so denkwürdigen Filmen wie "Down 'n Dirty" oder "Children of the Corn V"

Carradine: Nicht alle davon sind schlecht. Einige davon sind verdammt interessant. Sie sollten sie sich anschauen. Quentin Tarantino hat sie alle gesehen.

SPIEGEL ONLINE: Eigentlich wollte er aber nicht Sie, sondern Warren Beatty für die Rolle des Killer-Kommandeurs Bill.

Carradine: Ursprünglich war es nur ein kleiner Part. Bill sollte erst am Ende auftreten. Aber dann las Quentin meine Autobiographie. Davon inspiriert lehnte er die Rolle an meine Person an und baute sie immer weiter aus. Warren Beatty hätte also Monate statt Wochen mit Quentin zusammenarbeiten müssen, und er wäre gezwungen gewesen, Kung Fu und Schwertkampf zu trainieren. Die ganze Zeit erzählte ihm Quentin von mir, bis er schließlich sagte: Warum heuerst du nicht David an? Dafür werde ich ihm ewig dankbar sein. Wenn also Quentin nicht meine Autobiographie gelesen hätte, wäre "Kill Bill" ein anderer Film.

SPIEGEL ONLINE: Das heißt, der mörderische Bill ist ein Abbild von David Carradine?



Carradine: So kann man das sehen. Er ist ein Geschichtenerzähler, er ist lustig und charmant. Finden Sie mich nicht charmant? Wie er besitze ich viele wertvolle Dinge, aber das wertvollste im Leben ist meine Tochter. Ich kann schießen, reiten und fechten. Zwar bin ich kein Killer, aber ich hätte die Fähigkeiten dazu. Ich bekam nicht mal andere Klamotten für den Film. Quentin schickte seine Garderobiere zu mir nach Hause, damit sie in meinem Kleiderschrank räubert.

SPIEGEL ONLINE: Von ihren physischen Fähigkeiten ist allerdings nicht viel im Film zu sehen.

Carradine: Wir drehten eine Kampfszene, die Kill Bill einführen sollte. Aber Quentin schnitt sie heraus, weil sie aus seiner Sicht wohl den Fluss der Handlung störte. Im ersten Moment störte mich das, aber dann erkannte ich, dass mir das gut ins Konzept passt. Mit diesem Film wollte ich meine Leinwandpersönlichkeit ändern. Die Leute sollen nicht mehr in mir den Kung-Fu-Athleten sehen, sondern den Schauspieler.

SPIEGEL ONLINE: Sind Sie als Schauspieler den Entscheidungen Tarantinos völlig preisgegeben?

Carradine: Quentin ist schon ein Diktator. Aber wenn du ihm einen sinnvollen Vorschlag machst, dann verwirft er alles andere und verwendet deine Idee. Sein Drehbuch, so wunderbar es geschrieben ist, ist nicht in Stein gemeißelt. Er hinterfragt es selbst ständig. Beispielsweise war es ursprünglich meine Rolle, die Hochzeitsgäste zu erschießen. Doch am Drehtag war es ganz anders. Ich war etwas pikiert, weil ich dachte, er hätte mich nicht eingeweiht. Tatsächlich fällte er seine Entscheidung ganz spontan.

SPIEGEL ONLINE: Hätte es Ihnen nicht mehr Spaß gemacht, hinter der Figur des Bill zu verschwinden, anstatt sich selbst zu spielen?

Carradine: Mein Vater John Carradine war ein berühmter Charakterdarsteller, der viele Filme mit John Ford gedreht hat. Er meinte zu mir, ein Schauspieler müsse sein Ich verbergen. Niemand dürfe ihn hinter seiner Maske erkennen. Aber daran glaube ich nicht. Meines Erachtens muss man genau in die Augen eines Schauspielers sehen können, bis in seine Seele hinein. Und in seiner Seele erkennt man die Figur, die er gerade spielt. Das findest du bei einem Marlon Brando oder bei Tom Hanks in seinen besten Rollen.

SPIEGEL ONLINE: Sind das Ihre Vorbilder?

Carradine: Auf jeden Fall Marlon Brando. Aber eines meiner größten Vorbilder ist Curd Jürgens. Ich habe ihn achtmal in "Des Teufels General" gesehen. Am Anfang ist er eine schäbige Person, und im Lauf der Handlung gewinnt er unglaublich an Macht und Energie. So etwas habe auch ich bei meinen Rollen zu vermitteln versucht, vor allem in "Kung Fu". Ich beginne wie ein Loser, und am Schluss hat der Zuschauer das Gefühl, dass diese Figur alles kann.

SPIEGEL ONLINE: Können Sie jetzt als Schauspieler nach "Kill Bill" einen neuen Karrierestart hinlegen?

Carradine: Ich denke doch. Ich bin nie ein Zweifler gewesen, sondern habe immer meinen Glauben bewahrt. Das ist meine Stärke.

Interview: Rüdiger Sturm

Quelle: Spiegel.De

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Quentin's Bimbo
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Beitrag#2  28.04.04 - 16:16   Antworten mit Zitat

Zum Glück hat Quent das Drehbuch nochmal genändert, sodass Bill ein große Rolle bekommt! Carradine hat wie die Faust aufs Auge gepasst, perfekte Rolle für ihn, genau wie für Uma!

Danke fürs reinposten dieses Interviews Ironisch


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