Lynch, David - Seite 4

#46 31.12.03 - 00:04

...das schon, aber man kann doch keinen so anspruchsvollen film um 0:15 uhr zeigen Verwirrt

#47 24.01.04 - 21:59

Weis eigentlich jemand ob und wann eine TWIN PEAKS Season 2 DVD BOX
erscheint ??????????????????????????????????
Ich hab nämlich nur die erste Box hab alle anderen episoden noch nie gesehen.

#48 25.01.04 - 00:23

#49 25.01.04 - 15:31

Das ist echt nervig. Ich warte auch schon seid November (da sollte die 2. Staffel ursprünglich rauskommen). Bisher kenne ich auch nur die erste von der DVD-Box. Müsste ich mir bei Gelegenheit nochmal ganz ansehen. Zum Ende hin hab ich doch einiges nicht ganz kapiert. Hoffentlich kommt Season 2 bald.

#50 12.02.04 - 00:47

Habe heute Lost Highway bekommen und der Film ist echt grandios! Mr. Green

Naja, dann werde ich wohl als nächstes Straight Story gucken, den als letzten Lynch gucken dürfte nicht so toll kommen...

Sorry, wenns etwas unverständlich ausgedrückt ist, bin etwas müde...*g*

#51 12.02.04 - 17:06

Besorg Dir danach noch "Wild at Heart", wenn Du den noch nicht kennst.

#52 01.04.04 - 17:08

OK wie gewünscht hier die Lösung für LOST HIGHWAY aber vorher will ich hier noch ein Zitat vom meister Persönlich angeben welches auch in der Lösung steht:

"Es ist gefährlich einen Film zu erklären. Wenn man zu sehr ins Details geht, kann man nicht mehr träumen. Wenn man über bestimmte Dinge redet, wird Großes kleiner – es sei denn, man sei ein Poet.”

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LOST HIGHWAY directed by DAVID LYNCH

Fred Madison - ein erfolgreicher Jazz-Musiker. Renee - eine seltsam in sich zurückgezogene, eine schöne Frau. Als sei es eine verwirrende Studie über moderne Eheprobleme, zeigt Lynch im ersten Kapitel des Films, wie Freds Ängste und seine Unsicherheit eskalieren, als ihm langsam klar wird, daß Renee ein Doppelleben führt. Er spielt Saxophon, sie liest zu Hause. Sagt sie. Wenn Fred zu Hause anruft? Niemand nimmt ab. In seinem Bett liegt jemand - sie?

Renee ist ein Niemand. Lynch portraitiert sie als einen sprachlosen Juwel, der von einem eifersüchtigen König gehortet wird. Freds Paranoia dreht sich nur um sie: Renee wird zum wertvollsten Besitz ihres Mannes – und gleichzeitig zur Quelle all seiner Alpträume. Irgendwie ist es immer sie, die die unbeschrifteten Videos entdeckt, die irgendwer nachts auf die Treppe legt. Irgendwie ist sie es, die am Ende die Rechnung zahlen muß

Pete Dayton ist Kfz-Mechaniker. Und zwar ein guter. Er lebt in einer gefährdeten Vorstadt - diesem vielleicht typischsten und beunruhigendsten Schauplatz aus dem Repertoire von David Lynch. Pete hatte alles: eine Freundin namens Sheila, einen guten Job in einer Werkstatt, Eltern, die viel fernsehen und einen Jägerzaun ums Grundstück gezogen haben. Und er hat einen wohlhabenden Stammkunden namens Mr. Eddy , der nur von Pete das Innenleben seines teuren schwarzen Wagens anfassen und reparieren läßt.

Auf einer Party wird Fred mit einem zwergenhaften Typ konfrontiert; Er besteht darauf, daß er Fred vorher schon getroffen hat. "In Ihrem Haus. Erinnern Sie sich nicht"? Fred erinnert sich nicht.-"Ich bin gerade dort. Rufen Sie mich an." Fred fühlt sich als Fremder in seinem eigenen Leben. Nicht einmal zwei Whiskey - pur - können dieses seltsame Frösteln vertreiben. Warum weiß er so wenig über seine Frau? Warum kann er sich offenbar nicht an eigentlich unvergeßliche Begegnungen erinnern? Und wer schickt ihm unbeschriftete Videobänder nach Haus - immer in einem schlichten braunen Umschlag ohne Absender?

Fred ist verschwunden. Aber wo? Ein junger Mann mit bizarren Verletzungen kann sich, genau wie Fred, an seine unmittelbare Vergangenheit nicht erinnern. Die Behörden können sich beim besten Willen nicht erklären, wie Fred die Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis gelingen – und wieso ein anderes Gesicht/ein anderer an seiner Stelle hinter die Knastmauern gelangen konnte. Notgedrungen muß man Freds Doppelgänger – Pete Dayton – freilassen. Seltsam: Es gibt keine Verbindung zwischen Dayton und Fred oder Renee. Keine sichtbare jedenfalls...

Pete hat sich nach seinem Blackout noch nicht wieder gefangen, als er zufällig Alice trifft, die Freundin von Mr. Eddy. Schon bald findet er sich mitten in einer glühenden Affäre mit der Frau eines anderen Mannes - einer Frau, über die er nichts weiß, und die, ähnlich wie Renee, ein Doppelleben führt.

Pete's Geschichte ist praktisch das genaue Gegenteil von Fred's: der eine ein Künstler in mittlerem Alter, der komfortabel in den Hügeln über der Stadt wohnt; der andere ein jugendlicher Handwerker aus einer billigen Reihenhaussiedlung unten im Tal. Fred verliert seine Frau an einen anderen Mann; Pete spannt die Frau eines anderen Mannes aus und verläßt die eigene. Ungeachtet aller Gegensätzlichkeit ist jeder des anderen Alter Ego - beide verbunden durch ihre außergewöhnlichen Erfahrungen mit der eigenen, "ver-rückten” Identität, dem Gedächtnisverlust, dem seelenlosen Sex und schließlich Verrat und Tod. "Beide leben die gleiche/n Beziehung/en," beobachtet Lynch, "aber sie erleben sie auf unterschiedliche Weise. Sie sind auf die gleiche Art Opfer, in beiden Welten."

Die Handlung spielt in Los Angeles, und der Film bedient sich einer unruhigen Richtungslosigkeit, die den Film selbst zum "Lost Highway”, zu einer Autobahn ohne Richtung und Ziel, macht. Hätte der Streifen irgendwo anders spielen können als hier? "Vielleicht”, sagt Lynch, "aber man weiß nicht, wie sich das ausgewirkt hätte. Die Gegend, das Licht, die Atmosphäre. All das drängt sich von allein auf, wenn du weißt, daß du etwas suchst, um deinen Ideen ein Gesicht zu geben, sie 'echter' zu machen. Für mich war L.A. genau der richtige Schauplatz.”

Lynch drückt es so aus: "Jedes einzelne Element ist entscheidend, und jeder Film ist erst zuende, wenn der Abspann kommt. Man setzt das Ganze Stück für Stück zusammen. Das Drehbuch ist eine wichtige Sache, aber es ist nicht das fertige Produkt. Sonst könnte man gleich das Drehbuch veröffentlichen. Das Buch ist nur ein Plan, und wenn man zu filmen beginnt, kommen immer neue Ideen, und man sieht Dinge direkt vor sich.” Lynch ist gleichermaßen unwillig und unfähig, die einzelnen Teile zu diskutieren, aus denen das Ganze von LOST HIGHWAY besteht. "Es ist gefährlich”, merkt er an, "einen Film zu erklären. Wenn man zu sehr ins Details geht, kann man nicht mehr träumen. Wenn man über bestimmte Dinge redet, wird Großes kleiner – es sei denn, man sei ein Poet.”

Man ist versucht, Lynchs filmische Umsetzung des Moebius Bandes linear zu sehen und wörtlich zu nehmen. Man könnte beispielsweise sagen, daß Renee und Alice eigentlich die gleiche Frau sind - während Fred im Club Saxophon spielt, setzt Renee eine blonde Perücke auf und schleicht sich davon, um mit Mr. Eddie, Andy und Pete herumzumachen. "Nur leider," gibt Lynch zu bedenken, "ist eben diese Renee bereits tot". Ebenso könnte man auch versuchen, das Fred/Pete-Phänomen mit psychologischen Begriffen zu klären. Lynch weist darauf hin, daß es tatsächlich eine psychische Krankheit namens "Psychogene Fuge” gibt, "deren Krankheitsbild auf Fred Madison zutrifft. Während unserer gemeinsamen Arbeit kannten Barry und ich den Fachausdruck noch nicht. Es geht um Personen, die ganz plötzlich in verschiedene Persönlichkeiten schlüpfen, dann ganz andere Freunde haben und so weiter.”

In Lost Highway geht es um die "Psychogene Fuge”. Eine "Fuge " ist "ein mehrstimmiges Musikstück für Instrumente oder Stimmen, in dem das Thema von einer Stimme vorgetragen und dann durch andere Stimmen abgewandelt und weiterentwickelt wird". Andererseits: Wenn die "Psychogene Fuge” Freds Problem wäre - wenn er einfach "nur” eine neue Identität für sich entwickelt hätte -, wie würde man seine neue Familie, seinen neuen Körper und seine neuen Fingerabdrücke erklären?
Die "Verwandlung" von Fred in Pete kombiniert die Einbildungskraft von Lewis Carroll mit den Wahnbildern von Franz Kafka. In ihr liegt wohl ein zentraler Aspekt von LOST HIGHWAY, weil sie dem Publikum etwas verwehrt, das ihm die meisten anderen Filme bieten: eine offensichtliche Erklärung. Eigentlich handelt der Film nicht mehr von seiner Geschichte als von seinem einzigartigen Stil. Einem Stil, den man in seiner Ganzheit betrachten sollte - einer vollständigen Verschmelzung von Musik, Malerei, Architektur, Poesie und Handlung. Ein Spektakel, das mehr ist als die Summe seiner Teile.
******************************************SPOILER********************* *********************

den Soundtrack kann ich auch jedem mehr als nur empfehlen!
unter anderem: Trent Reznor, David Bowie, Nine Inch Nails, Angelo Badalamenti, Lou Reed, Barry Adamson, Smashing Pumpkins
von Metal bis Jazz und besonders die geilen orchestralen Stücke die dem Film so viel seiner Atmosphäre geben. ein paar nette Zitate aus dem Film sind auch drauf...

Geschlecht: Beiträge: 6642 Registriert: 05.02.02

hab das jetzt noch nicht gelesen, aber vornherein: hast du das geschrieben ?

#54 01.04.04 - 17:16

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naja, ich werds wohl trotzdem lesen...

#56 01.04.04 - 21:23

Sebi meinte im TOP TEN-Thread:
Aber normalerweise sollte jeder durschnittsfilmgucker schon merken, ob ein Film vermutlich vorsätzlich so gemacht wurde, damit man auch mit dem Hirn noch bissi arbeiten muss.

Na klar, aber es gibt genug Filme, die nur so tun als ob sie schlau wären. Und leben tun sie dann von der Allgemeinheit, die sagt, dass der Film unglaublich kompliziert sei und man ihn nur schwer begreifen könne. Im Nachhinein, sind es dann aber eigentlich ganz triviale Ideen (siehe Matrix). Natürlich will ich jetzt nicht behaupten, dass Lynch's Filme so seien, aber manchmal habe ich das Gefühl, das mit der Allgemeinheit laufe hier aufs gleiche hinaus...

Wo ich dann nun aber zustimmen muss ist, dass wenn man nicht im geringsten Ansatz versteht was da passiert (also auch keine Abhilfe geschaffen wird, wenn man den Film noch zigmal schaut) und dann aufgrund dessen mit anderen Fans (oder wer auch immer) mitzieht und einfach sagt der Film ruled ja ohne ende, dann ist das schon albern. Mag möglicherweise auch aus so einer Überlegenheitssituation heraus entstehen (Mensch, ich verstehe das nicht. So ein verdammt komplexer Film, da brauche ich mehr Hirn für. Muss ja verdammt geil sein, der Film. Der Regiesseur muss sich da schon was bei gedacht haben. Ich raff des halt nur net.). Dito. Genau das hab ich damit gemeint. Kann mich nur nicht so klar ausdrücken Ironisch

Chili schrieb auch dort:

Mann, je meher ich hier lese, je weniger hab ich Lust mir meinen MD nochmal anzusehen. Hab mir die DVD in der Hoffnung gekauft das es nach dem zweiten oder dritten mal anschauen "Klick" macht und ich dann ganz einfach dahinter gekommen bin. Aber diese ganze Interpretationssache mit Lösungsmöglichkeiten und "irgendwie schon verstanden aber einige Szenen noch nicht" kotzt mich an. Wenn ich Columbo spielen will zieh ich mir nen schäbigen Mantel an.

Mr. Green

Hmmm... Wieso kommt mir das bekannt vor?

LH ist sowieso ab sofort aus meinem "must see"-Buch gestrichen.

Würde ich nicht so radikal machen. Nur weil einige ihn nicht gut finden, kann er dir ja trotzdem gefallen. Ich finde LH ist ein Musst-See-Movie, weil man einfach eine Meinung zu dem Film haben muss. Verpassen tut man sowieso was. Ob man ihn begreift oder nicht. Ob er dir gefällt oder nicht...

Die Lösung hab ich ausgedruckt und werde sie mir heute Abend noch gemütlich durchlesen... Danke dir!

#57 01.04.04 - 21:41

FFF türlich türlich, es gibt viele Filme "die so tun". Dachte eigentlich, dass ich das erwähnt hätte. Sowas finde ich dann ohnehin eher nervig... auch wenn ein Film dann zum denken angeregt hat.

#58 01.04.04 - 23:32

#59 02.04.04 - 00:25

So, jetzt muss ich mich auch mal dazu melden. Ich finde im Gegensatz zu einigen anderen, dass ein Film nicht unbedingt verständlich sein muss um gut zu sein. Denn neben der handlung gibt es doch so viele Eigenschaften eines Filmes, die begeistern können (Visuelle Effekte, Kullissen, Schock-Momente, Stil, Musik, gutes Schauspiel usw.).

Ich habe MD 4 mal und LH 2 mal gesehen und habe sie beide nicht wirklich verstanden. Aber ich will sie eigentlich auch gar nicht richtig verstehen. Das ist doch gerade das geile daran. Man kann sich zig Lösungen oder Lösungsansätze überlegen und hat echt viel zu tun und arbeitet quasi am Film (für einen selbst) mit. Das mach ich auch nicht so oft. Bei den beiden Filmen lehne ich mich auch mal zurück und genieße die Bilderflut und erwische mich immer wieder beim "hä?"- und beim "Ähm wie, was, warum???-Gedanken.

Ich muss dazu sagen, dass ich eh auf Filme stehe, die anders sind (natürlich nicht nur, aber wenn ein Film schön schräg ist, hat er gute Chancen, dass ich ihn mag).

#60 02.04.04 - 09:22

Max du hast den Nagel mal wieder auf dem Kopf getroffen... Ich denke du hast dir die Lösung nicht durch gelesen. Halte ich in diesem Fall auch für sinnvoll. Behalte dir die Faszination und Mystrie von Lost Highway...