[REVIEW]Gozu

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EZR
i won.
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Beitrag#1  31.07.05 - 03:44  [REVIEW]Gozu Antworten mit Zitat



Gozu

Originaltitel: Gokudô kyôfu dai-gekijô: Gozu

Genre: Mystery, Horror, Thriller, Roadmovie

Altersfreigabe: FSK 16

Land/Jahr: Japan 2003

Regie: Takashi Miike

Drehbuch: Sakichi Satô

Produzent: Kana Koido, Harumi Sone

Darsteller: Hideki Sone, Sho Aikawa, Kimika Yoshino, Shohei Hino, Keiko Tomita, Harumi Sone, Renji Ishibashi, Kenichi Endo

DVD (Verkauf)
I-On New Media
Verpackung: Amaray
Tonformat:
- Deutsch (Dolby Digital 5.1)
- Japanisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)
Untertitel: Deutsch
Bildformat: 1,85:1
Laufzeit: ca. 130 Min. (inkl. Abspann)
Uncut: Ja
Extras:
- Making of
- Interview mit Takashi Miike
- Trailer
- Titelsong
- Trailershow

Kurzinhalt

Die beiden Yakuzas Manimi und Ozaki haben schon so einiges während ihrer 'Karriere' als Gangster mitgemacht. Kein Wunder also, das Ozaki immer mehr den Verstand verliert und so langsam eine irre, unkontrollierbare Gefahr für den gesamten Clan darstellt. Von seinen Bossen bekommt Manimi nun den verhängnisvollen Auftrag seinen Kollegen auf einer Müllkippe zu exekutieren. Doch schon auf der Hinfahrt kommt der ahnungslose Ozaki durch ein Missgeschick zu Tode. Dies wäre ja eigentlich nicht so problematisch für Manimi, allerdings verschwindet die Leiche auf unerklärliche Weise. Auf seiner Suche nach der Leiche muss Manimi nun einige sehr seltsame Abenteuer erleben, bevor er an das vermeintliche Ziel seiner Reise gelangt...

Bilder







Review

Man nehme einen David Lynch-Film, stelle sich vor Lynch wäre Japaner und kreuzt dieses Machwerk mit den Charakteren aus Ichi the Killer... So in etwa sieht Gozu aus. Ob ein vermeindlicher Yakuza Angriffs-Chiwawa den der verrückte Ozaki in der herrlichen Eröffnungssequenz, nach einigen Würfen auf den Boden, an seiner Leine gegen die Schaufensterscheibe schleudert, eine alte Frau, die ihre "selbstproduzierte" Milch in Flaschen abfüllt oder ein Yakuza-Bozz der sich eine Suppenkelle in den Hintern schiebt um einen hochzukriegen... Gozu ist von der ersten bis zur letzten Szene durchgedreht und surreal. Teilweise schreit der Film förmlich nach David Lynch, doch während Lynch in Filmen wie "Mulholland Drive" und "Lost Highway" sehr stark durch verschiedene Realitätsebenen und dem Spiel mit der Zeit verwirrt, führt Gozu den Zuschauer durch eine geradlinige Geschichte, die von der einen surrealen Szene zu der nächsten führt. Und genau hier liegt der Punkt. Am Ende fragt man sich, was Miike einem eigentlich sagen will. Ganz klar steht Manimis Homosexualität und deren Verdrängung im Vordergrund, jedoch strotzt der Film in wirklich jeder Szene mit vermeindlichen Metaphern, für die ich oftmals einfach keine Interpretationsmöglichkeit gefunden habe. Nicht, dass es bei Lynch immer anders wäre, jedoch wirkt Gozu mit seinen ganzen surrealen Metaphern geradezu überladen. Ich will den Film hier allerdings auf keinen Fall schlecht reden, erstens ist das ganze trotz der Überladenheit noch immer wirklich super anzusehen, und zweitens (und das ist eigentlich das wichtigste): Er schafft es die ganze Laufzeit über eine gewisse Atmosphäre aufrechtzuerhalten und genau die macht diesen Film wirklich sehenswert!
Wie oben angegeben hat der Film (mit Abspann) eine Laufzeit von etwa 130 Minuten. Nach meinem Geschmack leider etwas zu lang, denn Gozu hat dann doch leider die ein oder andere Länge. Generell hat der Film zwar viele krasse Szenen, ist aber dennoch recht ruhig. Wo wir gerade bei den krassen Szenen sind: Wem der Appetit nach der Milchspritz-Frau und der Suppenkelle nicht vergeht, der wird spätestens nach der letzten Szene wirklich angeekelt sein. Miike schafft es tatsächlich auch mit Gozu den Zuschauer zu schockieren, ohne jedoch in großartige Gewaltorgien auszubrechen (viel mehr kriegen wir seine Vorliebe für Körperflüssigkeiten im allgemeinen zu sehen). Miike erfüllt also einmal mehr die Erwartungen an seine Position als Provokateur - und das mit Bravur!
Der schräge Soundtrack ist sehr stimmungsvoll und passend. Ich weiß gerade nicht, wie ich ihn beschreiben soll, aber die "Musik"-Untermalung trägt wirklich ungemein zur genialen Atmosphäre bei. Über die Kamera-Arbeit kann man auch keinesfalls meckern und die Darsteller bieten eigentlich alle eine solide Leistung. Der ganze Film tritt wirklich super auf, ohne dass man ihm ansieht, dass er in gerade einmal 3(!) Wochen entstanden ist.

Fazit: Ein stark surrealer Genre-Mix mit Anleihen bei Lynch, vielen ekelhaften Szenen und ein paar Längen. Am besten passt die Beschreibung, die nach der Eröffnungssequenz des Films eingeblendet wird: "Takashi Miikes Yakuza Horror Theater". Sicherlich ein Film, den nicht jeder mögen wird... Ich mag ihn jedenfalls. Wer jedoch nicht auf Lynch und Miike's sonstige Werke steht, dem ist wohl auch Gozu nicht zu empfehlen. Eine Warnung zum Schluss: Nach Gozu werdet ihr wohl ein paar Monate keinen angstfreien Sex mehr haben können... Ironisch

Bewertung:8/10

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Max_Cherry
bill killer
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Beitrag#2  31.07.05 - 11:15   Antworten mit Zitat

hört sich ja echt recht gut an. Mal sehen, ob der irgendwo in der Theke steht.

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"Die haben mir pro Tag 10.000 Watt verpasst und jetzt bin ich richtig aufgeheizt! Die nächste Frau, die ich vernasche, wird aufleuchten wie ein Spielautomat und lauter Silberdollar ausspucken!" Einer Flog Übers Kuckucksnest
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Gorefetischist
the silencer
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Beitrag#3  31.07.05 - 13:48   Antworten mit Zitat

Wird auf jeden fall zumindest mal ausgeliehen...

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Da rennen sie bei mir offene Türen ein.
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derBonobo
the gimp
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Beitrag#4  06.10.05 - 14:53   Antworten mit Zitat

war ziemlich enttäuscht von dem film... fängt nett an, wird dann aber imo immer willkürlicher & belangloser. Nicht dass ich da unbedingt was dagegen hätte, aber im Fall von Gozu hab ich das gaze einfach als ziemlich langweilig empfunden. Nach der ersten Stunde wäre ich ernsthaft fast eingeschlafen -.-
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