Choke
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cristos ted, the bellboy


Geschlecht:  Beiträge: 31 Registriert: 08.11.06 Wohnort: Vindonissa (Schweiz) |
#1 19.08.08 - 17:45 Choke
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Victor (Sam Rockwell, «Joshua») ist sexsüchtig. Die Selbsthilfegruppe hilft nicht wirklich weiter. Dort kann er der Versuchung auch nicht widerstehen. Sein Geld verdient Victor in einem historischen Freilichtmuseum über die ersten Siedler. Damit er aber den Aufenthalt seiner Mutter (Huston) in einer teuren psychiatrischen Klinik bezahlen kann, spielt er in Restaurants einen Erstickenden. Seinen Lebensrettern luchst er dann mit mitleidigen Geschichten das Geld ab.
Victor lebt ein ziemlich erbarmungswürdiges Leben und sucht auch gar keine Ausreden. Immer wieder betont er, dass er schlecht sei. Auf diese Weise kann er sich natürlich auch vor jeglicher Verantwortung in seinem komplizierten Dasein drücken. Seine ernüchternden Ansichten werden aber auf eine harte Probe gestellt, als er sich in die neue Ärztin (Kelly Macdonald, «No Country for Old Men») seiner Mutter verliebt. Und dann sorgt auch noch das Tagebuch der Mutter für schockierende Enthüllungen.
«Choke» ist das Regiedebüt von Clark Gregg, einem viel beschäftigten, vor allem in Nebenrollen auftauchenden Schauspieler. In «Choke» ist er als steifer Vorgesetzter von Victor zu sehen. Alles andere als steif ist seine Adaption des gleichnamigen Romans von Chuck Palahniuk («Fight Club»). Der ironische und provokante Humor ist sehr gewagt und herrlich skandalös, aber trotzdem überraschend geschmackvoll inszeniert.
Die Satire bietet ein Sammelsurium von gebrochenen Figuren, angefangen beim sexsüchtigen Victor. Seine Mutter, die ihn bei seinen Besuchen nie erkennt, birgt auch so manches Geheimnis. Der beste Freund von Victor arbeitet nicht nur im gleichen Freilichtmuseum wie Victor, er besucht auch die gleiche Selbsthilfegruppe, da er bis zu fünfzehn Mal am Tag masturbiert. Dank den perfekt besetzten Schauspielern erscheinen die frivolen Figuren nicht lediglich als Karikaturen, sondern als liebenswert eingeschränkte Verlierer.
Fazit: «Choke» ist eine herrlich obszöne und blasphemische Komödie über die Überwindung der eigenen Vergangenheit.
Zuletzt bearbeitet von cristos am 19.08.08 - 17:57, insgesamt einmal bearbeitet |
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NewKidOnAcid reservoir dog


Alter: 41 Geschlecht:  Beiträge: 1194 Registriert: 10.06.06 Wohnort: Kreis Offenbach |
#2 19.08.08 - 17:57 Re: Choke
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Das Buch von Palahniuk gehört zum amüsantesten was ich in den letzten Jahren gelesen habe, freue mich auch schon seit langem auf die Verfilmung. Ich frage mich nur wo du den Film gesehen hast, der läuft doch in den Staaten erst Ende September an, bei uns gibt's bisher noch gar keinen Termin (wird wahrscheinlich eh Direct-To-DVD).
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cristos ted, the bellboy


Geschlecht:  Beiträge: 31 Registriert: 08.11.06 Wohnort: Vindonissa (Schweiz) |
#3 19.08.08 - 17:59
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@NewKidOnAcid
Lief am 08.08.2008 am Filmfestival Locarno in der Schweiz
Cheers..
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EZR i won.


Geschlecht:  Beiträge: 6071 Registriert: 20.12.03 Wohnort: The Black Lodge |
#4 19.08.08 - 18:01
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Hab das Buch gelesen. Hätte mir aber eher eine Verfilmung von "Survivor" gewünscht. Gefiel mir besser. Kann aber auch daran liegen, dass ich Survivor und Choke direkt nacheinander gelesen habe und mir bei Choke Palahniuks Stil einfach tierisch anfing auf die Eier zu gehen.
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NewKidOnAcid reservoir dog


Alter: 41 Geschlecht:  Beiträge: 1194 Registriert: 10.06.06 Wohnort: Kreis Offenbach |
#5 19.08.08 - 18:36
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Mir haben eigentlich beide gleich gut gefallen, aber stimmt schon, bei 2 Palahniuk-Bücher hintereinander kann der Stil echt nervig werden. An einer Survivor-Verfilmung hat schon vor längerem Francis Laurence, Regisseur von Constantine und I Am Legend Interesse gezeigt, ein Drehbuch sei bereits vorhanden, laut CP's offizieller Seite: Chuck Pahlaniuk - Survivor Movie. Hätte da allerdings Bedenken ob da ein guter Film bei rauskommen würde.
Beim Choke-Film wurde der Vorlage aber anscheinend ziemlich treu geblieben; die Szenen aus dem Trailer sind größtenteils 1:1 aus dem Buch übernommen. Obwohl Sam Rockwell als Vicor geschätzte 10 Jahre zu alt ist und Denny im Buch anfangs klein und abgemagert war, aber später (nach dem Steineschleppen) muskulöser wurde; für die eigentliche Story sollte das aber nicht stören. Kelly MacDonald (Trainspotting, No Country For Old Men) ist hingegend sehr passend als Paige, genauso wie Anjelica Huston. Allerdings sieht man dem Film sein niedriges Budget irgendwie schon an, dass hier Produktionstechnisch kein zweiter Fight Club vorliegt ist klar.
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cristos ted, the bellboy


Geschlecht:  Beiträge: 31 Registriert: 08.11.06 Wohnort: Vindonissa (Schweiz) |
#6 20.08.08 - 00:11
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